Von Whiskey und Whisky

Eine Notiz von Roman Kloibhofer

Es war im Jahr 1963, als in der im schottischen Speyside von William Grant gegründeten Destillery „Glenfiddich“ der erste Single Malt Whisky gebrannt wurde. Aus reinem Gerstenmalz….

Auch so hätte die faszinierende Geschichte beginnen können, die Lionsfreund, Vinologe und Kenner von edlen Destillaten, Fred Keiler, am 11. Februar seinen Lionskollegen und ihren Damen erzählte. Eine Geschichte über Whisky – oder doch Whiskey?

Wie auch immer seine Geschichte begann, sie erzählte von den Geheimnissen, die hinter den Drinks stecken, die im Film nur mit knappen Worten wie „Scotch on the rocks“ oder „Bourbon – aber ohne Eis“ bei lässigen Barkeepern bestellt werden. Ob schottisch, irisch, amerikanisch – oder japanisch – das Getränk, das im Gälischen „uisge beatha“ genannt wird und woraus sich auch sein Name ableitet, hat viel mehr zu bieten. Und dass die Iren und Amerikaner das „e“ im Whiskey bevorzugen, die Schotten hingegen knausriger sind, auf ebendieses verzichten und „Whisky“ erzeugen, ist nur eine der vielen Facetten, die der edle Brand mit sich bringt.

Schon die Tatsache, dass zur Produktion für einen Liter Whisky 1000 Liter Wasser (für den Maischebottich) notwendig sind, zeugt davon, dass das spätere Endprodukt ein Besonderes ist. Und Glenfiddich etwa hat nicht zu wenig davon: Rund 800.000 Fässer á 700 Liter sind auf Lager … - auch davon erzählte die Geschichte von Fred Keiler. Oder davon: Dass vom Bourbon, dem amerikanischen Whiskey, mindestens 51 Prozent Mais-Anteil vorhanden sein müssen, oder beim Rye-Whisky mindestens derselbe Anteil Roggen. Oder davon: Dass es vom 62 Jahre alten Whisky aus der Destillerie Dalmore lediglich zwölf Flaschen gibt, wovon nur eine einzige verkauft worden ist. Angeblich zum Preis von mehr als 60.000 Euro…

Das Thema Whisky hat viele Komponenten, wie uns Fred Keiler in seiner Geschichte erzählte. Auch der Whisky VAT 69 hat viele Komponenten – nämlich 69 an der Zahl, wie sein Name verrät. Und dass der Whisky dadurch zum „blended“ Whisky wird, zum Verschnitt – auch davon erzählte der Whisky-Fachkundige.

Bis es ans Verkosten ging. „Ich hab vier Whiskys zur Verkostung vorbereitet. Mehr schaffen wir nicht, sonst sind wir besoffen“, stimmte der Referent sein Publikum ein. Die „fantastischen Vier“, das waren dann:

Ein Tullamore Dew aus Irland, der in den USA am meisten verkaufte irische Whiskey (wobei das „Dew“ für Daniel Edmond Williams steht).

Ein Chivas Regal 12 Years old, ein schottischer Whisky, der vor allem in China großen Absatz findet.

Ein Glenfiddich (12 Years old, aus Schottland), der bei der „International Spirit Challenge“ eine Goldmedaille erhielt.

Und schließlich ein Jack Daniels aus Tennessee/USA, dessen Geschmack auch davon herrührt, dass das Destillat durch einen Ahornholz-Kohlefilter rinnt, ehe es mindestens vier Jahre in Fässern lagert.

 

Wann nun die faszinierende Geschichte von F.Keiler wirklich endete, ist nicht überliefert. In Erinnerung blieb jedoch ein Zitat von Fred: „Ein Glas Whisky ist fabelhaft. Zwei Gläser sind zu viel. Drei Gläser Whisky sind zu wenig…“. Wie auch immer – hier endet diese geschriebene Geschichte.

 

Hier finden Sie die Bilder zur Veranstaltung.